Am 5. Juni versammelten sich namhafte Expert:innen aus Wissenschaft, Politik, Versorgungspraxis und Krankenkassen in Berlin, um über innovative Konzepte für eine nachhaltige Weiterentwicklung der Hilfsmittelversorgung zu diskutieren. Zu der Fachveranstaltung mit dem Titel „Impulse für eine nachhaltige Hilfsmittelversorgung“ hatte die GWQ ServicePlus AG eingeladen. Die Veranstaltung, die auch als Live-Stream digital übertragen wurde, lieferte starke inhaltliche Impulse und ein klares Signal: Nachhaltigkeit in der Hilfsmittelversorgung ist machbar, messbar und ein echter Gamechanger für das Gesundheitssystem von morgen.
„Hilfsmittelversorgung ist nicht nur ein Versorgungsauftrag. Sie ist ein wichtiger Hebel für den klimafreundlichen Umbau unseres Gesundheitssystems“, erklärte Dr. Johannes Thormählen, Vorstand der GWQ ServicePlus AG, mit Nachdruck in seiner Eröffnungsrede.
Zentrale Themen der Veranstaltung waren die Integration von Nachhaltigkeitskriterien in Vertragsstrukturen, die Rolle zirkulärer Wertschöpfung sowie die Verantwortung von Herstellern und Leistungserbringern über den Produktlebenszyklus hinaus. Zudem wurde der Bericht „Insights & Impact: Hilfsmittel“ vorgestellt. Der in Kooperation mit der Vandage GmbH entwickelte Bericht liefert neue datenbasierte Erkenntnisse für eine nachhaltige und zukunftsorientierte Versorgung.
Prof. Dr. Wolfgang Greiner, Inhaber des Lehrstuhls für „Gesundheitsökonomie und Gesundheitsmanagement“ an der Universität Bielefeld sowie Mitglied in zahlreichen Beiräten und stellvertretender Vorsitzender des Sachverständigenrates zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen, betonte: „Die zugespitzte Finanzlage der gesetzlichen Krankenversicherung erfordert neue Lösungen für die Gesundheitsversorgung in Deutschland. Investitionen in Nachhaltigkeitskonzepte können einen wichtigen Beitrag dazu leisten, die Leistungsfähigkeit des Systems bei langfristiger Finanzierbarkeit zu erhalten. Im Hilfsmittelbereich kann beispielsweise die Aufnahme von Nachhaltigkeitsindikatoren in Verträgen zwischen Krankenkassen und Leistungserbringern helfen, gleichzeitig ökologische, ökonomische und soziale Ziele zu erreichen.“
Kreislaufwirtschaft trifft Versorgungssicherheit
Ein Fokus der Veranstaltung lag auf der neuen GWQ-Vertragssystematik, bei der Nachhaltigkeit erstmals verbindlich in Hilfsmittelverträge integriert wird. GKV-weit ein Novum. Der innovative Ansatz besteht darin, dass Hersteller, Leistungserbringer und Krankenkassen sich gemeinsam zu ressourcenschonendem Wirtschaften und zur aktiven Mitgestaltung von Rückführungs- und Refurbishment-Prozessen verpflichten. Nachhaltigkeit wird dabei nicht als Zusatz verstanden, sondern als integraler Bestandteil einer modernen, zukunftsfähigen Versorgung. Die neue Vertragsstruktur dient als wegweisendes Modell für weitere Produktgruppen.
Oliver Harks, Deputy CEO der GWQ ServicePlus AG, erläuterte dazu: „Ein refurbishtes Pflegebett verursacht nur rund ein Fünftel der CO₂-Emissionen im Vergleich zur Neuproduktion. Und das bei gleichbleibend hoher Qualität.“
Michael Zwick, Geschäftsführer des Pflegebetten-Spezialisten Hermann Bock, veranschaulichte eindrucksvoll, welche Bedeutung der Refurbishment-Prozess auf ein mittelständisches Unternehmen und dessen Zukunftsfähigkeit hat: „Nachhaltigkeit bedeutet für uns nicht Verzicht, sondern Verantwortung. Mit Refurbishment zeigen wir, dass hochwertige medizinische Hilfsmittel ressourcenschonend und wirtschaftlich zugleich sein können.“
Gemeinsame Verantwortung – gemeinsame Investitionen
In der abschließenden Diskussion wurde deutlich, dass die Transformation nur gelingt, wenn alle Akteur:innen – Krankenkassen, Hersteller:innen und Leistungserbringer:innen – an einem Strang ziehen. Der zukunftsweisende GWQ-Vertrag wurde in enger Kooperation mit vertrauensvollen Partner:innen entwickelt und setzt auch ökonomisch neue Impulse. Denn: Nach einer Anschubfinanzierung können perspektivisch nicht nur CO₂-Emissionen, sondern auch Kosten gesenkt werden.
Hier finden Sie unseren Bericht: "Insights & Impact: Hilfsmittel"
Bleiben Sie auf dem Laufenden, wenn es darum geht, Versorgung gemeinsam besser zu machen.